Suhwa Lee

Geboren 1981 in Sacheon/Südkorea.2014-Suhwa Lee_01
Studium des Lehramts (Chemie und Naturwissenschaften) und danach Tätigkeit als Lehrerin in Südkorea.
Ich habe mich aber immer schon für die kreative und praktische Arbeit interessiert. Mein Wunsch war es dabei auch, einen Beitrag für unsere Gesellschaft und ihre Menschen erbringen zu können, besonders für diejenigen, die schutzbedürftig sind – wie Kinder und Jugendliche, oftmals Frauen, alte Menschen oder solche, denen nicht so großes Glück im Leben zuteil geworden ist, wie mir. Schockiert und tief beeindruckt von Fotos von Kindern, die fast verhungert und ganz ohne Schutz waren, wusste ich, dass die Fotografie die richtige Möglichkeit für mich ist, die Menschen zu erreichen. Ich habe angefangen mir zum Medium der Fotografie die nötigen Grundlagen anzueignen. In Südkorea stieß ich aber damit an Grenzen. Es ist dort nicht möglich Fotojournalismus zu studieren.
Geschichten erzählen von und über Menschen – in Bildform – um dies lernen zu können, musste ich nach Deutschland gehen. Ich habe in Düsseldorf einen Intensiv-Sprachkurs belegt und mich nebenher -erfolgreich-auf die Bewerbung an der Hochschule Hannover vorbereitet. Ab Herbst 2011 konnte ich dort im BA-Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie studieren.
Während meiner bisherigen Studienzeit in Hannover habe ich mich thematisch vor allem mit sozialen Problemen von Kindern und Jugendlichen befasst und fotografisch umgesetzt, z.B. in meinem Langzeitfotoprojekt: »Babybedenkzeit«, junge Mädchen aus sozialen Brennpunkten werden in Hausarbeit und dem Umgang mit Babys unterrichtet, und in meinem Wahlpflichtkurs: »Imagekampagne – Pflegekindervermittlung« , damit mehr Menschen die Möglichkeit der Aufnahme eines Pflegekindes erwägen.

Bootcamp in Südkorea

Bootcamp in Südkorea

Letzten Sommer habe ich in einem Bootcamp in Südkorea fotografiert, ein militärisches Camp.
Das Bootcamp ist für südkoreanische Eltern offenbar eine willkommene Hilfe bei der Erziehung. Schüler werden hier in ein- bis zweiwöchigen Camps vierzehn Stunden täglich gedrillt (Spiegel-online vom 3.1.2013: http://www.spiegel.de/video/suedkorea-jugendliche-werden-im-bootcamp-auf-gehorsam-gedrillt-video-1244787.html).
Psychologen und Sozialpädagogen stehen den Boot Camps äußerst kritisch gegenüber, weil es in der Regel darum gehe, den Willen eines Menschen zu brechen. Die Jugendlichen würden nur abgerichtet werden, was häufig zu Unterwerfungs- und Minderwertigkeitskomplexen führt (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Bootcamp).